Für Linux-Nutzer und -Fans dürfte die wichtigste Nachricht im zu Ende gehenden Jahr sein, dass es die Spiele-Vertriebsplattform Steam demnächst auch für Linux-Systeme geben wird. Im Moment befindet sich der Client in der offenen Beta-Phase. Ein Installationspaket für Ubuntu (das auch unter Linux Mint funktioniert) sowie eine Anleitung bekommt man im Ubuntu Wiki.
Anschließend lässt sich der Client genau so benutzen, wie man es von den bisher unterstützten Plattformen Windows und MacOS gewöhnt ist. Die Software-Auswahl ist leider noch nicht besonders groß und diverse Stabilitäts-Probleme gibt es auch noch. Das News-Portal Golem bietet hier einen kurzen Testbericht.
Dass Linux-Nutzer grundsätzlich bereit sind, für gute Software Geld zu bezahlen, beweist das Humble Bundle mit schöner Regelmäßigkeit. Dennoch dürfte die Anzahl derer, die Steam gerne unter Linux nutzen würden, relativ gering sein. Daher muss man sich fragen, warum Valve diese Portierung in Angriff nimmt.
Eine mögliche Erklärung hierfür bieten die in letzter Zeit wieder aufflammenden Gerüchte um eine eigene Steam Box, eine Spielekonsole nur für Steam. Sollte Valve tatsächlich solch eine Konsole entwickeln, könnte diese eventuell auf Linux basieren. Somit wäre Valve unabhängig von Microsoft und könnte nicht nur lizenzkostenfrei ein funktionierenden Betriebssystem als Unterbau verwenden, sondern hätte auch weitgehende Freiheiten in der weiteren Entwicklung dieses Systemkerns.
Auf der anderen Seite ist Linux als Basis nur dann eine sinnvolle Option, wenn es ausreichend Spiele gibt, die Linux unterstützen, was unzweifelhaft noch ein sehr langer Weg sein wird und somit diese Spekulationen wieder unwahrscheinlich wirken lassen.
Im kommenden Jahr werden wir sicherlich mehr erfahren.
Ein Gedanke zu „Steam für Linux“
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