Bereits im Februar hat Microsoft bekanntgegeben, das Unternehmen hinter dem Mono-Framework, Xamarin, zu übernehmen. Auf der Entwicklerkonferenz Build vor einigen Tagen wurden die ersten wichtigen Änderungen angekündigt: Die Xamarin-Erweiterungen für Visual Studio sowie die Standalone-Entwicklungsumgebung Xamarin Studio für OS X in einer Community Edition sind ab sofort kostenlos verfügbar. Verschiedene Dienstleistungen wie die Test Cloud Services bleiben weiterhin kostenpflichtig, stehen jetzt jedoch automatisch MSDN-Abonnenten zur Verfügung.
Außerdem wurden das Mono-Framework und alle bisher proprietären Erweiterungen unter der MIT-Lizenz veröffentlicht.
Microsoft dürfte mit diesem Schritt vor allem die »eigenen« Entwickler stärken: Angesichts der weiterhin schwächelnden eigenen mobilen Software-Plattform sind iOS und Android noch immer die höher priorisierten Ziel-Plattformen bei der Entwicklung vor allem von neuen Apps. Für Entwickler ist es daher attraktiv, aus einer einzigen Entwicklungsumgebung heraus mit einheitlicher Programmiersprache und möglichst gemeinsamer Code-Basis gleich drei Plattformen bedienen zu können.
Daneben dürfte die Frage spannend sein, was die Übernahme durch Microsoft für das Mono-Framework generell und speziell unter Linux bedeutet. Immerhin scheint es nach der Veröffentlichung des .NET-Frameworks als Open Source fraglich, dauerhaft zwei Versionen der Laufzeitumgebung zu pflegen. Und unter Linux hat Mono aus verschiedenen Gründen nie eine besonders große Rolle gespielt. Dabei sind die Mono-Runtime, die Sprache C# und MonoDevelop als IDE eigentlich eine tolle Kombination.