Für Microsoft steht ein entscheidender Herbst an: Mit neuem Windows 8 nebst passender Entwicklungsumgebung Visual Studio sowie einem aktualisierten .net-Framework und sogar neuer, eigener Hardware, nämlich den Surface-Tablets, bläst der Konzern zur Offensive gegen das in den vergangenen Jahren bedrohlich erfolgreiche Apple.
Windows 8 ist mittlerweile fertiggestellt und wird an die Hardware-Hersteller ausgeliefert. Eine Testversion der Enterprise-Edition, die sich an Entwickler richtet und 90 Tage gültig ist, kann mit gültigem Live-Konto bei Microsoft heruntergeladen werden. Im regulären Handel soll Windows 8 ab dem 26. September verfügbar sein. Mit Windows 8 führt Microsoft vollständig neue Bedienkonzepte ein. Vor allem soll die Bedienung per Touch-Screen im Vordergrund stehen. Dementsprechend sehen der Kachel-basierte Start-Bildschirm und die zugehörigen Vollbild-Anwendungen (die der Mode entsprechend nun »Apps« heißen) aus. Das Kachel-Prinzip kennt man in ähnlicher Form vom Zune und Windows Phone 7. Den klassischen Desktop gibt es weiterhin, wenn auch ohne das bisherige Startmenü – und bei weitem nicht alle Elemente sind an die Bedienung per Touch-Screen angepasst. Die Widersprüche zwischen neuem Interface-Style und klassischem Desktop stellen dann auch den wohl größten Kritikpunkt am neuen Windows dar.
Bei Heise online und Golem gibt es erste Tests zu Windows 8. Andere, nicht nur wohlwollende Meinungen gibt es auch: (Wobei eigentlich bei keiner neuen Windows-Version jemals an Kritik gespart worden ist.)
ZDNet: Windows 8 belongs on older PCs like a fish needs a bicycle
Golem: Gabe Newell: »Windows 8 ist eine Katastrophe«
Hintergründe zur neuen »User Experience« liefert Microsoft selbst in seinem Windows 8-Blog.
Auch Visual Studio und das .net-Framework in der Version 4.5 sind fertig und können, etwa als MSDN-Abonnent, heruntergeladen werden. Ähnlich wie bei Windows 8 gibt es auch hier ein radikal überarbeitetes User Interface – allerdings geht dieses seinen ganz eigenen Weg und entspricht weder den Metro-Gestaltungsvorgaben noch dem Ribbon-basierten Ansatz, wie er etwa in den Office-Produktion von Microsoft zum Einsatz kommt. Dafür befinden sich die Ribbons als Interface-Komponente jetzt ganz offiziell im .net-Framework. Wichtiger dürfte für die meisten Entwickler die neue Implementierung von asynchron ausgeführten Methoden sein – sicherlich ein Feature, das höchst interessant ist und nach Nachahmung auch in anderen Programmiersprachen ruft.
Heise online hat einige zusätzliche Informationen zu den Neuerungen.